Vor dem Schicksalsspiel von Niko Kovac in der Champions League gegen Benfica Lissabon am Dienstag äußerte sich der angezählte Trainer auf der Pressekonferenz. Zwei Tage nach dem blamablen Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf (3:3) musste sich Kovac den Fragen der kritischen Presse stellen. Für Kovac gab es sowieso nur neun Punkte aus den letzten acht Bundesligaspielen. „Ich schaue immer nach vorne und werde immer wieder kämpfen“, gab sich der Coach vom FC Bayern entschlossen. Zudem sei er „immer positiv“ und wies Gerüchte zurück, wonach sich auch schon die Mannschaft gegen ihn gestellt haben soll. „Es wird immer viel erzählt. Das Verhältnis zwischen der Mannschaft und mir ist außergewöhnlich gut. Ich habe einige Gespräche mit meinen Spielern geführt, und die haben mir genau das alles wiedergegeben.“ Zuletzt wurde immer wieder ein richtiger Anführer auf dem Feld vermisst, doch auch hier hat Kovac eine Analyse: „Wir haben eben keinen Philipp Lahm oder Xavi Alonso. Aber Manuel hat zu mir auch gesagt, dass wir diese Spiele normalerweise gewonnen hätten, wenn sich meine Spieler an die Vorgaben gehalten hätten. In Dortmund haben wir die Mitte leider verloren und gegen Fortuna Düsseldorf standen sie trotz unserer Führung hinten drin, in der Abwehr. Es ist nicht so, dass wir da gar keine Ideen hatten.“
Kovac zu Hoeneß‘ Aussagen
Natürlich wollten die anwesenden Medienvertreter wissen, wie Kovac die Kritik von Bayern-Boss Uli Hoeneß aufgenommen hat. „Es ist ja auch natürlich die Wahrheit. Wir kassieren einfache Gegentreffer, die eigentlich nicht passieren dürfen und müssen. Am meisten tut mir Manuel leid. Das Angreifen ist immer der schwierige Part im Fußball. Verteidigen ist relativ einfach. Es kann schon sein, dass man mal die Situationen auf dem Feld falsch einschätzt. So viele Fehler dürfen aber einfach nicht passieren. Ich schließe mich Uli Hoeneß‘ Meinung sofort an.“
Es wird sich beim Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon zeigen, ob die Mannschaft wirklich hinter seinem Trainer steht und wie sie sich auf dem Feld gibt. Bei einer weiteren enttäuschenden Leistung wird die Luft für Kovac dünner und dünner. Viel Zeit hat der Kroate nicht mehr.