Eintracht Frankfurt erlebte im Sommer einen Umbruch, den eigentlich keiner wollte. Die gesamte sportliche Führung inklusive des Vorstandsvorsitzenden Fredi Bobic ging von Bord. Auch in der Mannschaft gab es eine hohe Fluktuation: Torjäger André Silva wechselte beispielsweise zu RB Leipzig. Die neue Führung um Manager Markus Krösche und Trainer Oliver Glasner hat es bislang nicht geschafft, eine stabile Mannschaft zu formen. Zuletzt gab es ein 0:2 gegen Aufsteiger VfL Bochum. Die SGE befindet sich damit im Abstiegskampf, auch, wenn das offiziell noch niemand zugeben möchte. Allerdings erhöht die Führung nun den Druck.
Glasner kritisiert und schützt sein Team zugleich
Der Coach erklärt beispielsweise, die Mannschaft sei nach der Bochum-Pleite „nicht easy cheesy“ nach Hause gefahren. Alle würden sich die Haare raufen, „auch die Spieler.“ Die Nachbesprechung der letzten Partie sei „etwas länger“ ausgefallen. Die Gesprächsinhalte „bleiben bei uns drinnen“, fügt er an. Dies ist eine übliche Floskel, um zu verdeutlichen, dass es lauter geworden ist. Glasners weitere Ausführungen stützen dies. Die Spieler wollten manchmal zu viel, die Kernaufgaben blieben deshalb „vielleicht ein Stück weit auf der Strecke.“ Die Mannschaft vergesse ihre eigentlichen Aufgaben, kritisiert der Trainer. Es gebe Konfusion im Spiel.
Das Team müsse sich wieder auf die Basics konzentrieren, fordert Glasner und schließt sich damit Krösche an, der sich zuletzt ähnlich geäußert hatte. Der Trainer stellt sich allerdings auch schützend vor seine Mannschaft. Er lege seine Hand dafür ins Feuer, dass die Spieler „wirklich gute Jungs sind.“ Diese würden alles für den Erfolg der Eintracht geben. Er stehe zu 100 Prozent dazu, dass seine Akteure in jeder Partie alles geben würden. Dass diese Punkte überhaupt erwähnt werden müssen, zeigt allerdings, wie ernst die Situation inzwischen ist. Ändert sich diese nicht bald, dürfte irgendwann Glasner selbst im Mittelpunkt der Diskussion stehen.