Der SV Werder Bremen hat in Gestalt von Thomas Eichin einen wirklich cleveren Manager. Davon kann man sich aktuell überzeugen. Im Angriff haben die Hanseaten derzeit zwei Probleme: Stürmer Franco di Santo hat nur noch ein Jahr Vertrag, soll eigentlich verlängern, tat dies aber bisher nicht. Jeder weiß, dass Werder eigentlich verkaufen muss, sollte die Verlängerung nicht noch passieren – das Loch in der Kasse ist nach wie vor zu groß. Zudem ist da Nils Petersen: Werder wollte den Spieler im Winter eigentlich loswerden und verlieh ihn an Freiburg. Der SCF ist abgestiegen, weshalb Petersen nicht blieb. Er machte seine Sache dort allerdings so gut, dass er vielleicht auch wieder für Werder ein Kandidat ist. Zudem hat sich der Spieler Bremen gegenüber immer mehr als korrekt und vorbildlich verhalten, weshalb er Respekt verdient. Eichin hat eine bemerkenswerte Strategie für diese beiden Probleme entwickelt.
Di Santo zum Trainingsstart bei Werder
Eichin erklärte, dass er davon ausgehe, dass di Santo zum Trainingsstart zum 1. Juli bei Werder sein werde. Dies soll Ruhe und die Gewissheit ausstrahlen, dass man den Spieler notfalls auch noch am Ende des Transfermarkts abgeben kann, wenn es immer hektisch wird und sich die Verhandlungen überschlagen. Mit Petersen, so die Rechnung bei Werder, habe man schließlich einen Stürmer, der in der Rückrunde am Fließband geknipst hat, als Ersatz bereits im Verein. Klubs, die di Santo haben wollen und dies am liebsten sofort, sollen so animiert werden, sich aus der Deckung zu trauen.
Zuckerbrot und Peitsche für Petersen
Eigentlich soll bekanntlich aber Petersen gehen und di Santo bleiben. Eichin erklärte so auch, dass sich der erste wohl in der neuen Saison hinten anstellen müsse, da man mit dem Argentinier und Anthony Ujah bereits ein hervorragendes Sturmduo habe. Die Botschaft an Petersen lautet: Du hast zwar einen Platz bei uns, aber der ist auf der Bank – es sei denn, di Santo geht. Petersen erfährt so zwar einerseits eine gewisse Wertschätzung, anderseits ist da aber weiterhin der Druck, dass er sich einen anderen Klub suchen soll. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie gut diese Strategie letztlich aufgeht.